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Albanien - Rundreise

  • Autorenbild: Jana Müller
    Jana Müller
  • 10. Sept. 2023
  • 10 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 11. Apr. 2024


Albanien Strand, Mädchen im Bikini

Albanien ist wohl nicht die erste Wahl, die du beim Gedanken an einen typischen Sommerurlaub im Kopf hast.

Doch du solltest es nun definitiv auf deine Liste setzen.

Albanien ist überraschend vielseitig - voll von tollen Landschaften mit Bergen und Seen, bis hin zu den schönsten Stränden mit kristallklarem Wasser.

Meine Freundin und ich waren während unserem 10-tägigen Roadtrip mit dem Van so oft überwältigt, dass ich es wirklich jedem ans Herz legen möchte, dieses zum Teil so unberührte und (noch) wenig touristische Land zu besuchen.




Anfahrt und allgemeine Infos

Bereits vor der Abfahrt kümmerte ich mich um die Vignette für Österreich (9,90€ für 10 Tage) und Slovenien (32€ für 1 Monat), sowie die Pyhrn Autobahn (34€). Die Maut für Kroatien wird vor Ort bezahlt und kostet dich ungefähr weitere 90€ hin und zurück. Du durchquerst danach die Länder Bosnien und Montenegro, bevor du die Grenze zu Albanien erreichst. Stelle sicher dass du deinen Ausweis, bzw. Reisepass und auch die Fahrzeugpapiere in Reichweite hast, vor allem bei der Heimreise wurde dies streng kontrolliert. Mit der Kartenzahlung hatten wir in Albanien keine Probleme, der Benzin bzw. Diesel ist jedoch im Vergleich zu Kroatien relativ teuer, weshalb es von Vorteil ist dort noch einmal voll zu tanken.

Alternativ kannst du auch mit der Fähre von Italien bis Dürres fahren und so in Albanien einreisen. Diese Option war uns aber zu teuer.


Was Albanien besonders lukrativ für uns Camper macht, ist die offizielle Erlaubnis zum Wildcampen. Du darfst also fast überall in der Natur übernachten, solange es nicht um ein Naturschutzgebiet handelt. Wir haben tatsächlich einige unfassbar schöne Stellplätze gefunden, um dort die Nacht zu verbringen. Ich empfehle dir hierfür die App „Park4Night“.


Das Thema Internet in Albanien ist auch wichtig, da du wahrscheinlich deinen deutschen Handyvertrag dafür nicht nutzen kannst. Informiere dich am besten vorab bei deinem Anbieter.

In Albanien findest du immer wieder die Möglichkeit eine Sim Karte z.B. von O2 zu kaufen. Sogar direkt hinter der Grenze haben wir einen solchen Stand gesehen. Außerdem kannst du dir auch vorher schon eine E-Sim online kaufen (z.B. bei Holafly). Ich entschied mich aber für das Angebot meines aktuellen Anbieters. Bei der Telekom habe ich die Option gewählt, das Datenvolumen meines Inlandvertrages für einen Monat auch innerhalb der Ländergruppe 2 zu nutzen. Das ganze kostete mich einmalig ca. 60€, war daher nicht die günstigste Lösung, aber definitiv die einfachere. Achtung aber bei der Durchquerung von Montenegro. Dieses gehört nämlich zur Ländergruppe 3.


Unsere Reise - kurzer Überblick

Unsere Reise nach Albanien machten wir Ende August/ Anfang September. Das liegt zwar relativ in der Hauptsaison, war aber dennoch perfekt für uns. Wenn du der starken Sommersonne etwas auskommen möchtest, solltest du aber besser im Frühjahr oder Herbst fahren. Unsere Route begann im Norden von Albanien. Im inneren des Landes befindet sich der Komani Lake und der Shala River. Beides sehr sehenswerte und beeindruckende Naturspektakel. Das leuchtende, türkise Wasser und die Berge im Hintergrund werden dich zum staunen bringen.

Danach fuhren wir entlang der Küste weiter in den Süden bis nach Ksamil. Wir haben einige Traumstrände besucht und waren vom Meer durchaus begeistert. Bevor wir die Rückreise angetreten haben, fuhren wir noch einmal ins Innere des Landes. Dort haben wir das bekannte Blue Eye bestaunt und uns in den Schwefelbecken der Benjes Hot Springs eine Pause gegönnt.

Bei der Rückfahrt nach Deutschland haben wir die Chance genutzt und die kroatische Stadt Dubrovnik besucht. Dies bietet sich super an, da die Fahrt bis Albanien für uns sowieso zu lange war um sie an einem Tag zu fahren.



Lake Komani und Shala River

In Albanien angekommen führte uns der Weg zunächst zum Komani See, welcher sich im Norden des Landes befindet. Die einzige Straße dort hin, die SH25, ist aber definitiv nicht zu unterschätzen. Du fährst mehr als eine Stunde über eine Schotterstraße mit teils extrem großen Schlaglöchern, was dich unglaublich viel Zeit und Nerven raubt. Mit unserem T5 Van kamen wir zwar ohne Probleme hin und auch zurück, aber es ist von Vorteil sich bereits vorher darauf gefasst zu machen. Ich wollte es vorher selbst nicht glauben, dass es doch so holprig werden würde.

Lohnenswert ist der See diese Strapaze allemal, da er einfach wunderbar in die malerische Landschaft eingehüllt ist. Wir fanden einen wunderschönen Stellplatz direkt am See, konnten uns im Wasser abkühlen und verbrachten eine ruhige Nacht neben 3 weiteren Campern. Die Region um den Komani See eignet sich sehr gut zum Wandern. Im August war es für uns aber viel zu heiß dafür, daher entschieden wir uns dagegen.


Berge mit See im Vordergrund, Albanien, Komanisee


Am nächsten Tag fuhren wir die Straße weiter bis nach Komani, wo du außerdem die Möglichkeit hast, mit der Fähre über den See nach Fierza zu fahren. Falls du dies, so wie wir, nicht vor hast, solltest du keinesfalls am Ende der Straße durch den Tunnel fahren. Dort hast du nämlich so gut wie keine Chance mehr zu wenden. Wir parkten am Parkplatz neben einem kleinen Café. Dort haben wir dann auch spontan die Boots-Tour zum Shala River gebucht. In Google Maps findest du diesen Ort unter „Berisha Parking“.

Die Tour kostete 25€ pro Person und wir konnten sogar mit den albanischen Lek oder auch in Euro bezahlen. Mit einem kleinen Boot fuhren wir zusammen mit ein paar weiteren Touristen dann ca. eine Stunde über den Komani See. Allein das war schon ein unglaublich sehenswertes Erlebnis. Nicht um sonst wird dieser Ort auch das „Thailand Albaniens“ genannt, obwohl es mich eher an die Halong Bucht in Vietnam erinnerte. Das Wasser glitzert in dunklem Türkies und dein Blick streift an hohen, grünen Hügeln vorbei. Wunderschön und perfekt, um seine Gedanken ein bisschen schwelgen zu lassen.

Angekommen beim bekannten Shala River, oder auch „Lumi i Shales“ genannt, hatten wir 4 Stunden Zeit, um die Gegend zu erkunden. Im vorderen Bereich gibt es einige kleine Cafés und sogar Hotels. Du kannst auch Liegestühle und Sonnenschirme für deinen Aufenthalt mieten. Wir machten es uns etwas weiter hinten bequem und genossen die Ruhe und das Rauschen des strömenden Flusses. Die Farbe des Wassers ist extrem beeindruckend und in Echt noch um einiges schöner, als es auf den Fotos ohnehin schon ist. Die eisige Kälte des Flusses ist das perfekte Gegenstück zur brennenden Hitze, die dort im Sommer herrscht. Du hast hier auch die Möglichkeit Kanus zu leihen, von einer Brücke aus in den Fluss zu springen oder dein Adrenalin bei einer Zip Line heraus zu kitzeln. Wenn du hier gerne mehr Zeit verbringen möchtest, bietet sich eines der Hotels perfekt für eine Übernachtung an. Das besondere an diesem Ort ist, dass er wirklich nur mit dem Boot zu erreichen ist. Daher lässt es sich dort hervorragend entspannen. Uns reichte der ein-tägige Ausflug völlig aus und wir kehrten Nachmittags mit dem selben Boot wieder zurück nach Komani. Erneut machten wir uns auf den Weg, die holprige Straße zu bezwingen. Ab und zu blieben wir stehen um den Ausblick auf den See und die Flussarme zu bestaunen. Trotz der nervenberaubenden Anfahrt waren wir durchaus begeistert vom Komani Lake und dem Shala River und möchten dieses Erlebnis keinesfalls missen.




Küste Albaniens - die schönsten Strände

Die albanische Küste hat uns ganz besonders verzaubert. Ohne vorher viel zu erwarten wurden wir von den schönsten Stränden mit so kristallklarem Wasser überrascht, wie ich es zuvor noch auf keiner Reise gesehen habe.

Zuerst erkundeten wir die Umgebung um Himare. Genauer gesagt in Dhermi besuchten wir den ersten Strand. Parken kannst du hier neben der Straße am Plazhi i Drimadhes. Entlang der Promenade befindet sich zunächst ein Beachclub nach dem anderen. Wenn du also eine bequeme Liege, einen Sonnenschirm und einen Cocktail bevorzugst, findest du hier eine große Auswahl. Wir wollten jedoch ein ruhigeres Plätzchen im Kies finden und liefen daher an all den Sonnenschirmen am Drymades Beach vorbei, bis wir schließlich auf ein paar Felsen trafen. Diese kannst du problemlos überwinden und findest dich danach an einem eher verlassenen winzigen Strand zwischen den Felsen wieder. In Google Maps kannst du dich dabei auch am kleinen Restaurant namens "Morsi Drymades“ orientieren. Die Aussicht aufs Meer ist wirklich atemberaubend.



Die Nacht verbrachten wir im Örtchen namens Jale, welches ca. 30 Minuten entfernt ist. Auf einem Aussichtspunkt sahen wir den wunderschönen Sonnenuntergang und ließen uns dann vom Meeresrauschen in den Schlaf wiegen. Der Parkplatz ist in Maps lediglich mit „Jali“ markiert und bietet zugleich den perfekten Ausgangspunkt zum nächsten Strand. Den „Plazhi i Akuariumit“

oder auch „Aquarium Beach“ erreichst du entweder direkt mit einem 4x4 oder du machst dich so wie wir, zu Fuß auf den Weg, da die letzen paar Meter mit dem Van nicht zu bewältigen sind. Vergiss nicht einen Schnorchel mit zu bringen, denn auch die Unterwasserwelt hier ist unbeschreiblich schön und wir konnten sogar einige bunte Fische beobachten.

Früh morgens waren wir dort so gut wie alleine, doch später füllte sich der kleine Strand leider etwas. Daher entschieden wir uns, mittags den Ort zu verlassen und noch ein Stück weiter in den Süden zu fahren.



Unser Ziel war der „Mateus Beach“. Ein weiterer, unfassbar schöner Strand aus Kies mit wenigeren Touristen als gewöhnlich. Der Weg dort hin ist leider erneut ohne 4x4 nicht ohne etwas Fußweg zu erreichen. Parken kannst du an einem Aussichtspunk gegenüber vom Palermiti Hotel. Danach läufst du ca. 15 Minuten bergab bis zum Strand. Unten angekommen wirst du mit strahlend, blauem Wasser und romantischem Meeresrauschen belohnt. Ich selbst konnte es kaum fassen, wie wunderschön es dort ist. Wenn dich die Tatsache noch nicht überzeugt, dass du den Platz auch hier mit nur wenigen weiteren Besuchern teilst, dann vielleicht die vielversprechenden Fotos.



Übernachtet haben wir etwas weiter südlich am Parkplatz des „Plazhi i Pulebardhes“. Hier würde ich empfehlen bereits die oberen Parkplätze zu nutzen und den Berg nicht ohne 4x4 hinunter zu fahren. Selbst oben hast du einen tollen Ausblick aufs Meer und den wunderbaren Sonnenuntergang. Unten befindet sich ein niedliches Restaurant und ein schöner Strand, welchen wir jedoch nicht weiter besucht hatten. Am nächsten Tag entschieden wir uns für ein kleines bisschen Luxus in einem der Beachclubs in Ksamil. In diesem Ort hast du wieder eine große Auswahl. Wir entschieden uns für den Kamay Beach und bezahlen 20€ für 2 Liegen und einen Schirm. Die Preisspanne ist jedoch sehr breit und du kannst auch ein schönes Sonnenbett für 80€ mieten.

Es war total entspannt. Wir lauschten der Musik und den Wellen und genossen zur Abwechslung einen schattigen Platz. Abends schlenderten wir durch die Straßen und gönnten uns einen leckeren Cocktail in einer der vielen Rooftop Bars.

Danach verabschiedeten wir uns bereits von der Küste. Wir bereuten dort keine Sekunde und verliebten uns immer ein Stückchen mehr in das unscheinbare Albanien.




Blue Eye und Benjes Hot Springs

Von unserem derzeitigen Standort in Ksamil fuhren wir ungefähr eine Stunde bis zum bekannten Blue Eye. Das Blue Eye ist, einfach erklärt, ein extrem tiefes Quellwasserbecken, welches, dank der leuchtenden Türkies- und Blautöne, die Form eines Auges annimmt. Das Parken vor Ort kostet umgerechnet um die 5€ und der Eintritt weitere 2€ pro Person. Vom Eingang aus läuft man ca. 2 Kilometer, bis man am Fluss ankommt. Wer sich den Fußmarsch sparen möchte, kann sogar einen E-Scooter ausleihen. Angekommen am Wasser waren wir tatsächlich etwas überrascht, wie viele Touristen sich hier sammeln. Bisher hatten wir in Albanien den Anschein, dass sich selten Menschenmassen an einem Ort bilden, doch hier musst du dich wohl auf das Gegenteil einstellen. Rund um das Becken bzw. den Fluss stehen einige Leute und beobachten diejenigen, die mutig genug sind, von der Aussichtsplattform hinunter in die Quelle zu springen. Tatsächlich sieht es von oben ein bisschen aus wie ein Auge. Das Farbspektakel ist beeindruckend und das zusätzliche Blubbern im Wasser macht das Ganze noch etwas mystischer. Viel mehr zu sehen gibt es an dieser Attraktion jedoch nicht. Es gibt dort auch ein Restaurant, ein Café und einen Souvenirshop. Wir liefen noch ein paar Pfade entlang des leuchtend blauen Flusses und machten und schließlich auf den Rückweg zum Parkplatz.



Ungefähr eine weitere Stunde Fahrt entfernt befinden sich die Benjes Hot Springs oder auch „Lixhat e Benjes“ genannt. Hierbei handelt es sich um heiße, schwefelhaltige Quellen, welche eine positive, heilende und antibakterielle Wirkung auf den Körper haben.

Zum Zeitpunkt unserer Reise war sowohl das Parken, als auch der Eintritt frei, was ich definitiv als Bonuspunkt empfinde. Gleich am Anfang findest du dich bei einer steinernen Brücke wieder und kannst direkt in einen der beiden größeren Pools hüpfen. Wir entschieden uns zunächst dafür, etwas weiter den Fluss entlang zu wandern. Am besten geht das mit Sandalen oder sogar Barfuß. Die kleine Wanderung durch die Schlucht hat uns ziemlich gut gefallen, vor allem wenn es weiter hinten immer enger wird und das kalte Wasser des Flusses durch die Sonnenstrahlen zum glitzern gebracht wird. Die Landschaft ist wirklich beeindruckend. Bereits nach ein paar Minuten zu Fuß findest du zwei weitere, kleinere Pools. Leider waren diese nicht unbedingt heiß, so wie es der Name „Hot Springs“ eigentlich verspricht. Daher wollten wir nicht unbedingt die empfohlenen 20 Minuten im schwefelhaltigem Wasser verweilen. Die vorderen Becken sind dafür tatsächlich besser geeignet. Es war definitiv eine tolle Erfahrung. Außerdem hatten wir hier einen der schönsten Stellplätze für die Nacht gefunden. Bevor du links in den großen Parkplatz abbiegst, kannst du auf der rechten Straßenseite einen kleinen Hügel hinunter fahren. Dort standen wir direkt neben dem Fluss, was einen absolut tollen Flair hat.



Resümee:


Albanien hat mich total überrascht. Positiv natürlich! Ganz ohne viel Erwartungen machten wir uns auf die Reise und erkundeten dieses (noch) eher weniger touristische Land im Süden Europas. Die Küste hat mir unglaublich gut gefallen. Jeder Strand für sich hat kristallklares Wasser, wie man es sonst von den bekannten Inseln Griechenlands oder sogar von viel weiter entfernten Ländern kennt. Aber auch der Norden hat einiges zu bieten. Selbst die Fahrten von A nach B wurden uns mit einem tollen Ausblick auf die Landschaft versüßt. Überall sind viele Berge und teils grüne Wiesen oder trockene „Savannen“.

Einen negativen Eindruck möchte ich aber trotzdem mit euch teilen, da diese Seiten eben auch dazu gehören: der Müll. Wir haben zum Teil größere Müllberge und überfüllte Tonnen am Straßenrand gesehen, was leider im ganzen Land ein Problem darstellt. Ich habe darüber schon sehr extreme Meinungen im Internet gelesen. Für mich persönlich war es nicht „soo“ dramatisch, aber leider dennoch sehr auffällig.

Trotzdem empfehle ich eine Reise nach Albanien jedem, der Lust auf ein neues, kleines Abenteuer hat. Ich würde jederzeit wieder hier her fahren. Die Einheimischen waren alle freundlich und absolut nicht aufdringlich, eher im Gegenteil sehr zurückhaltend. Wir, zwei junge Frauen, haben uns keinesfalls unwohl gefühlt und fanden immer eine helfende Hand, falls dies notwendig war.

Überzeuge dich selbst!




Kosten

Bei der Auflistung meiner Kosten möchte ich darauf hinweisen, dass ich immer versuche sehr sparsam zu reisen. Da wir bei dieser 10-tägigen Reise mit dem Van unterwegs waren mussten wir keine direkten Kosten für die Unterkunft ausgeben. Auch bei der Verpflegung sind wir mit sehr wenig Geld ausgekommen, da wir zum Großteil selbst gekocht haben. Das Thema der Kosten einer Reise ist immer sehr individuell und ich möchte hier lediglich meine Erfahrung teilen, damit du dich ein bisschen orientieren kannst.

Spritkosten

477 €

Maut

169,50 €

Essen & Verpflegung

176,50 €

Aktivitäten & Eintritte

81 €

Internetkosten

59,95 €

Insgesamt (für 2 Personen)

963,95 €



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