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Der Norden Thailands

  • Autorenbild: Jana Müller
    Jana Müller
  • 21. Nov. 2024
  • 9 Min. Lesezeit

Ich persönlich habe mich wahnsinnig in den Norden von Thailand verliebt. Von vielen Reisenden wird diese Juwel noch immer total unterschätzt oder teilweise einfach übersehen. Wenn du die Schönheit des Nordens nicht auch verpassen möchtest, bleib unbedingt dran.

Nordthailand hat neben großen Städten, wie Chiang Mai und Chiang Rai, auch beeindruckende Nationalparks zu bieten. Im Doi Inthanon Nationalpark findest du zum Beispiel den höchsten Berg in ganz Thailand und wirklich atemberaubende Wasserfälle. Aber auch die kleine Stadt Pai hat mich mit ihrem Charme verzaubert. Was genau du dort alles erleben kannst, erzähle ich dir in diesem Beitrag. Viel Spaß!



Chiang Mai

Die Stadt Chiang Mai ist ganz einfach mit dem Bus, Zug oder auch Flugzeug zu erreichen. Die Altstadt ist in einem quadratischen Viereck von der Hauptstraße umrahmt. In diesem Bereich spielt sich auch das Wichtigste ab und du findest dich hier relativ leicht zurecht. Mein erster Tipp ist für alle Yoga Fans, denn im Nong Buak Haad Public Park werden täglich verschiedene Yoga Kurse angeboten. Und das beste daran: es ist sogar kostenlos. Über die genauen Uhrzeiten solltest du dich am besten in deinem Hostel oder im Park vor Ort nochmal informieren, zum Zeitpunkt meiner Reise gab es um 7 Uhr, 9 Uhr und 17 Uhr jeweils einen einstündigen Kurs. Aber auch für einen Spaziergang oder ein Picknick im Grünen eignet sich der Park wunderbar.


Park in Chiang Mai mit weißer Brücke über einen Fluss und ein Regenbogen


Falls du einen Sonntag in Chiang Mai verbringst, solltest du unbedingt den Sunday Night Market besuchen. Er streckt sich über mehrere Straßen in der Altstadt und du findest alles erdenkliche an Essen, Souvenirs und Klamotten. Sonntags werden auch in der „Tha Phae Walking Street“ lokale Kunstwerke gezeigt, was definitiv einen Besuch wert ist. Es gibt aber auch einen Samstagsmarkt und einen etwas kleineren Night Market, welcher täglich geöffnet hat.


Buddhistischer Tempel mit vielen Palmen in Chiang Mai, Thailand

In der ganzen Stadt findest du viele Tempel, die du jederzeit besuchen kannst. Ich habe mich gar nicht speziell auf die Suche nach einem gemacht, habe aber doch am vorbeilaufen ein paar besichtigt. Besonders gefallen haben mir der Wat Phra Singh und der Wat Chiang Man.



Das beste Thaifood findest du meiner Meinung nach in der Kat´s Kitchen oder im Coconut Shell und ein etwas kostspieligeres, dafür aber lohnenswertes Frühstück findest du im Bloomin’ Moon Cafe. Vergiss im Norden von Thailand nicht das traditionelle und nur für den Norden bekannte Gericht namens Khao Soi zu probieren. Ich wollte mich am liebsten nur noch von dieser würzigen Kokos-Curry Suppe ernähren.


Nun kommen wir zum (für mich) spannenderen Teil, und zwar die Umgebung rund um Chiang Mai mit ihren wundervollen Naturspektakeln.

Ein etwas touristischeres, dafür aber kostenloses Erlebnis, sind die Sticky Waterfalls. Sie befinden sich etwa eine Stunde Fahrt außerhalb vom Stadtzentrum, sind einen Besuch aber alle Mal wert. Du kannst den kompletten Wasserfall hinunter und wieder hinauf klettern, was wirklich ein lustiges Abenteuer ist. Du wirst dabei aber höchst wahrscheinlich nass - Bikini oder Badehose also nicht vergessen.




Der Doi Suthep-Pui National Park hat mit Sicherheit viel mehr zu bieten, als das, was ich gesehen habe. Aus zeitlichen Gründen bin ich aber lediglich zum Sonnenaufgang zum Wat Phra That Doi Suthep gefahren. Es hat sich aber definitiv gelohnt, so früh auf zu stehen. Die Aussicht auf die Stadt und das goldene Licht, welches in den Tempel fällt, war wirklich bezaubernd. Alternativ kannst du auch eine Wanderung zu dieser Tempelanlage planen. Als Eintritt habe ich gerade einmal 30 THB gezahlt.





Doi Inthanon Nationalpark

Der etwas weiter entfernte Nationalpark „Doi Inthanon“ hat mich absolut verzaubert. Bekannt ist er vor allem dadurch, dass sich dort der höchste Berg Thailands befindet. Es gibt unzählige Angebote, um diesen Park innerhalb einer geführten Tour zu besuchen. Ich wollte den Nationalpark aber gerne auf eigene Faust erkunden und habe mir daher in Chiang Mai einen Roller gemietet und mich auf den Weg gemacht. Im Ort Chuang Pao habe ich zwei Nächte in einem Hotel übernachtet, um den Nationalpark in aller Ruhe erkunden zu können. Allein schon das Einzelzimmer war für mich absolut besonders, nachdem ich monatelang nur in Mehrbettzimmern gelebt habe.

Den ersten Wasserfall habe ich kurz vor Abenddämmerung noch besucht und ich war daher tatsächlich komplett alleine dort. Der Mae Klang Waterfall befindet sich offiziell eigentlich schon im Nationalpark. Da der Checkpoint aber erst später kommt, kannst du ihn sogar auch ohne Ticket besuchen. Bereits bei diesem Wasserfall hat es mir die Sprache verschlagen. Ich war maßlos beeindruckt von den Wassermengen, die sich wenige Meter vor mir in die Tiefe stürzten.


Imposanter Mae Klang Wasserfall in Thailand

Am nächsten Morgen machte ich mich früh auf den Weg bis ganz nach oben zum Doi Inthanon. Mit mehr als 2.500 Metern ist er der höchste Berg in ganz Thailand. Das Ticket für den gesamten Nationalpark kostete mich inkl. Roller umgerechnet 8,90 Euro und war den Preis allemal wert. Vorsicht, unterschätze den Höhenunterschied nicht, denn da oben kann es sehr schnell ziemlich kalt werden, vor allem früh morgens. Nachdem ich mir oben angekommen also zum Aufwärmen einen Ingwertee gekauft habe ging ich zunächst den Ang Ka Nature Trail. Dieser kleine Rundgang erlaubt dir den idyllischen Wald hautnah zu erleben. Nach gerade mal 10 Minuten war ich aber auch schon wieder zurück am Parkplatz und fuhr von da an die einzige Hauptstraße wieder zurück Richtung Tal. Mein nächster Stopp war die Grand Pagoda Nabhapolbhumisiri. Hier kannst du sehr schön eine Weile durch den mit Blumen bepflanzten Garten zwischen den Pagodas spazieren und dir vielleicht auch eine Kleinigkeit zu Essen genehmigen. So gab es bei mir auf einer Parkbank erst einmal mein mitgebrachtes Frühstück.



Die beste Aussicht vom Doi Inthanon gibt es angeblich am Kew Mae Pan Nature Trail, daher war dies der nächste Punkt auf meinem Tagesplan. Was ich vorher aber nicht wusste: du darfst diesen Weg nicht ohne einen Guide laufen. Den Eintritt in Höhe von 200THB kannst du dir in einer Gruppe natürlich mit anderen Reisenden aufteilen. Da ich hier aber alleine unterwegs war führte mich daher ein Einheimischer für knapp 5,50€ durch den kompletten Trail. Die 1,5 -2 stündige Wanderung hätte ich zwar locker alleine geschafft, weil es im Endeffekt sowieso nur einen Weg gibt, aber eine Wahl hatte ich eh nicht. Wir machten Halt bei einem kleinen Wasserfall und ungefähr auf halber Strecke kamen wir endlich zum atemberaubenden Aussichtspunkt. Meine hohen Erwartungen wurden glücklicherweise übertroffen und ich möchte dir daher unbedingt ans Herz legen, diesen Nature Trail zu gehen.


Panorama Aussicht vom Doi Intanoi Nationalpark in Thailand

Bei meinem Rückweg habe ich dann noch den Siriphum Waterfall, Sirithan Waterfall und den Wachirathan Waterfall besichtigt. Letzterer war für mich eindeutig der beeindruckendste. Mit dem bereits erwähnten Mae Klang Waterfall würde ich ihn aber auf eine Stufe setzen.


Bevor ich am nächsten Tag meine Fahrt zurück nach Chiang Mai antrat, stoppte ich noch bei einem Canyon und einem weiteren, absolut gigantischen Wasserfall.

Der Mae Ya Waterfall befindet sich noch im Doi Inthanon NP, liegt aber ein Stück in die entgegengesetzte Richtung. Dennoch lohnt sich dieser kleine Umweg sehr, da er meiner Meinung nach einer der imposantesten Wasserfälle in ganz Thailand ist.



Phachor, ein Canyon, welcher sich im Mae Wang Nationalpark befindet. Normalerweise kostet auch hier der Eintritt 100THB. Da ich aber zu meinem Glück aus Versehen eine Straße zuvor abgebogen bin und somit nicht beim Haupteingang ankam, sparte ich mir das Geld. Die Felsformation hier ist wirklich einmalig und zu 100 % sehenswert.




Chiang Rai

Auch in die ca. 250km entfernte Stadt Chiang Rai machte ich von Chiang Mai aus einen Ausflug mit dem Roller. Hier blieb ich erneut eine Nacht in einem Hotel und genoss die Privatsphäre im Einzelzimmer. Gleich früh morgens machte ich mich auf den Weg zum blauen und zum weißen Tempel. Dadurch versuche ich den größten Menschenmassen etwas zu entkommen. Der Eintritt für den strahlenden, weißen Tempel kostet 100THB. Er ist durch seine helle Farbe absolut zum dahinschmelzen und ich habe den Anblick sehr genossen. Der blaue Tempel hingegen ist etwas kleiner, dafür aber kostenlos. In Chiang Rai gibt es sicherlich noch mehr sehenswertes. Um ehrlich zu sein war ich aber nach dem Besuch bei beiden Tempeln schon zufrieden.

Falls du die Strecke auch selbst auf dich nehmen möchtest, solltest du meinen nächsten Rat zu Herzen nehmen: Tanke wirklich immer, sobald du eine Tankstelle siehst. Auch wenn es sich um eine große Hauptstraße handelt hast du nur sehr wenige Möglichkeiten, deinen Tank aufzufüllen. Ich habe beispielsweise eine Tankstelle übersehen und musste deswegen noch einmal ein paar Kilometer zurück fahren. Geh also lieber auf Nummer Sicher. Ansonsten gibt es aber natürlich auch hier wieder die Option ganz einfach einen Bus zu buchen.




Pai

Nach Pai machen sich tatsächlich auch viele selbst mit dem Roller oder Motorrad auf den Weg. Die Straße, die von Chiang Mai nach Pai führt, ist nämlich schon bekannt für seine unzähligen Kurven und hier wird leicht dem Ein oder Anderen etwas übel. Ich hingegen habe mich aber dieses Mal für die Anreise mit dem Bus bzw. einem Minivan entschieden, da ich nach meinem Aufenthalt in Pai noch etwas ganz anderes vor hatte. Dazu aber später mehr.


Zunächst möchte ich dir kurz mein Hostel vorstellen, da ich mehr als begeistert davon war. Es befindet sich ein bisschen ausserhalb der Stadt und nennt sich „Atlas Valley“. Ich habe mich dort unglaublich wohl gefühlt. Dies lag nicht nur an der ruhigen und sympathischen Atmosphäre, sondern auch am täglichen Angebot für verschiedene Aktivitäten. Beispielsweise wurde jeden Morgen eine kostenlose Yogastunde angeboten, manchmal konnte man Eisbaden oder zusammen zu einem Wasserfall wandern und Sonntags gab es ein ausgelassenes Brunch-Buffet.

Auch das Tipsy-Tubing, was in Pai schon total bekannt ist, habe ich über das Hostel gebucht.


Aussicht von einer Terrasse auf die Reisfelder im Norden von Thailand

Pai ist wirklich eine kleine Stadt und der Stadtkern hat ein absolut idyllisches Ambiente. Vor Allem Abends habe ich es geliebt durch die engen, beleuchteten Gassen und den Nightmarket zu spazieren. Der Markt hat die allerbesten Leckereien zu bieten und erst hier viel mir besonders auf, wie unterschiedlich das Essen im Norden zum Rest von Thailand ist. Du musst dich unbedingt durch die verschiedenen Stände probieren und verpasse bloß nicht die leckeren Gyozas, auch wenn diese eigentlich aus China stammen.

Ein weiteres Highlight in Pai ist der Pai Canyon. Besonders lohnenswert ist ein Besuch kurz vor Sonnenuntergang, denn so kannst du die Schlucht in ihrem schönsten Glanz betrachten. Der Eintritt und die Fahrt zum Pai Canyon hat mich 100THB gekostet.



Knapp 30 Minuten ausserhalb der Stadt befinden sich wunderschöne Hot Springs. Auf Googlemaps findest du diese unter dem Namen Sai Ngam Natural Mineral Spring. Den Eintrittspreis für den Nationalpark in Höhe von 200THB finde ich aber nicht ganz gerechtfertigt, auch wenn es als Kombiticket für mehrere Attraktionen gilt. Die anderen Sehenswürdigkeiten im Nationalpark befinden sich nämlich jeweils in großer Entfernung und so ist es tatsächlich schwer alles in einem Tag zu schaffen.

Den Sonnenuntergang kannst du zwar vom Atlas Valley aus perfekt betrachten, aber dennoch lohnt sich ein Besuch beim Wat Phra Mae Yen. Die riesige, weiße Buddhastatue kannst du schon von weitem sehen und super einfach zu Fuß erreichen. Nachdem du die imposanten Treppen bezwungen hast, bietet sich ein Panoramablick über ganz Pai, welcher besonders sehenswert bei Sonnenuntergang ist.




Wat Pa Tam Forest Monastery

Nach meinem Aufenthalt in Pai ging es für mich in ein Kloster, wobei ich zum ersten Mal so richtig in Berührung mit Meditation und dem Buddhismus gekommen bin.

Das wunderschöne, buddhistische Kloster befindet sich ganz im Norden Thailands, zwischen Pai und Mae Hong Son. Um dort hin zu gelangen, musst du den gelben Bus nehmen. Diesen kannst du weder zuvor online, noch persönlich buchen. Deshalb ist es wichtig, früh genug am Abfahrtsort zu sein. Informiere dich über die Fahrpläne am Busbahnhof von Pai. Für die Hinfahrt habe ich 120 THB bezahlt und die Rückfahrt direkt bis Chiang Mai kostete mich 300 THB, was ich absolut fair finde. Achtung, denn auch diese Strecke ist extrem kurvenreich.

Gelber Bus in Thailand

Nun aber zum Kloster. Die Anlage ist sehr abgelegen und daher total naturverbunden. Neben ein paar Tempeln und Unterkünften siehst du nichts als grüne Wiesen, Bäume und sogar einen kleinen See und einen Fluss. Ringsum die imposanten Berge zu sehen, macht das ganze Ambiente noch magischer als es ohnehin schon ist.



Ich habe dort 4 Tage verbracht. Du kannst jedoch zwischen 3 und 10 Tagen frei entscheiden, wie lange du bleiben möchtest. Bei der Ankunft wird zunächst der Stundenplan erklärt, dann bekommst du weiße Klamotten, welche du ausschließlich tragen wirst und im Anschluss wird das Zimmer bezogen. Die Räume sind groß und leer, du bekommst lediglich eine Isomatte und eine Decke, um es dir nachts bequem zu machen. Natürlich ist alles strickt nach Geschlecht geteilt.

Falls du dich bei dem Wort „Stundenplan“ wunderst: ja, es gibt tatsächlich einen richtigen Stundenplan, den du unbedingt einhalten musst, solange kein wichtiger Grund dagegen spricht. Damit du dir ein bisschen mehr darunter vorstellen kannst, füge ich hier ein Bild meines Stundenplans vom Januar 2023 ein.

Stundenplan in einem buddhistischen Kloster in Thailand

Ich habe während meines Aufenthaltes dort einiges über den Buddhismus und über Meditationen gelernt. Es wurde viel Gesungen, Geredet und natürlich Meditiert. Besonders gefallen haben mir die gehenden Meditationen, sowie die „Dhamma talks“, bei denen die Mönche ganz frei ihre Lebensweisheiten mit uns geteilt und unsere Fragen beantwortet haben. Falls du also etwas mehr Zeit in deinen Thailandurlaub mitnimmst und dich für diese Themen interessierst, kann ich dir das Wat Pa Tam Forest Monastery sehr ans Herz legen.

Im Kloster benötigst du im Übrigen rein theoretisch absolut kein Geld. Es wird jedoch im Gegenzug um eine Spende gebeten und wenn du Abends Hunger hast, gibt es sogar einen kleinen Kiosk. Falls du mehr darüber wissen möchtest, freue ich mich jederzeit über eine Nachricht.



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