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Kambodscha Rundreise

  • Autorenbild: Jana Müller
    Jana Müller
  • 26. Nov. 2024
  • 9 Min. Lesezeit

„In Kambodscha gibt es doch eh nichts zu sehen, ausser den Angkor Wat…“. Diesen Satz habe ich vor dieser Reise nur zu oft gehört. Schnell wurde mir aber klar, dass dies nicht meiner Wahrheit entspricht. Kambodscha hat noch viel mehr zu bieten.

Unter dem Land Kambodscha konnte ich mir vorher ehrlich gesagt selbst gar nicht so viel vorstellen. Ich denke damit geht es vielen ähnlich, daher möchte ich nur zu gerne meine Erfahrungen mit euch teilen. Noch vor meiner Einreise hörte ich von anderen Reisenden die verschiedensten Ansichten zu Kambodscha. Wie so oft im Leben ist es aber am Ende doch immer das Beste, sich sein eigenes Bild zu verschaffen.

Angkor Wat in Kambodscha bei Sonnenaufgang in rotem Licht

Transportmittel und Unterkunft

Von A nach B zu kommen ist in Kambodscha fast so einfach, wie in vielen anderen Ländern Südostasiens. Meistens bin ich mit einem Bus bzw. Minivan gefahren. Die Inseln erreichst du unkompliziert mit einer Fähre und einmal bin ich auch mit dem Zug gefahren. Inlandsflüge z.B. von Siem Reap nach Phnom Penh sind natürlich auch möglich, lassen sich aber bei einer gut geplanten Reiseroute leicht vermeiden.

Da ich auf Reisen eigentlich immer in einem Hostel schlafe habe ich diesbezüglich bereits einige Erfahrungen. In Kambodscha gibt es in fast jeder Stadt, sowie auch auf der Insel Koh Rong Sanloem die Hostelkette namens “Onederz”. Diese kann ich dir wirklich sehr ans Herz legen. Preislich sind sie zwar meistens ein bisschen teurer als andere Hostels, doch dies ist meiner Meinung nach gut begründet. Ich finde sogar, dass es viel mehr einem schönen Hotel als einem gewöhnlichen Hostel ähnelt. Selbst wenn du kein Fan von geteilten Zimmern bist, kannst du dich dort einfach für ein Privatzimmer entscheiden.


Einreise

Die Einreise nach Kambodscha ist sowohl über das Land, so wie auch die Luft möglich. In beiden Fällen benötigst du ein Visum das für Deutsche umgerechnet ca. 40 Euro kostet (Stand 04/24) und 30 Tage gültig ist. Das Visum kannst du zum teil vorher online beantragen oder dann vor Ort als Visa on Arrival kaufen. Das kommt aber auf deinen Grenzübergang an. Informiere dich hier am besten vorher noch einmal bei der Website des auswärtigen Amtes. Da ich vorher in Laos, genauer gesagt auf der grenznahen Insel Don Det war, bot sich für mich eine Einreise über das Land perfekt an. Ich buchte also eine Busfahrt direkt bis nach Siem Reap, was sich als überraschend unkompliziert entpuppte. Auch aus Thailand kannst du problemlos mit dem Bus einreisen.



Reiseroute

Aussicht über viele Palmen zu einem Strand auf einer Insel in Kambodscha

Meine Route startete somit in der Stadt Siem Reap, wo sich wohl auch die bekannteste Sehenswürdigkeit in ganz Kambodscha befindet: der Angkor Wat. Nach 3 Tagen in der belebten Stadt zog es mich für einen kurzen Abstecher ins eher ländliche Battambang. Dort verbrachte ich nur einen vollen Tag bevor es mit einem Nachtbus weiter nach Sihanoukville ging. Diese Hafenstadt ist hauptsächlich für seine Partys bekannt und war für mich deshalb nicht spannend genug, um dort Zeit zu verbringen. Die Fähre brachte mich daher noch am selben Tag direkt auf die Insel Koh Rong. Dort verweilte ich 5 Tage, denn die Insel eignet sich super um zu Entspannen. Die benachbarte Insel Koh Rong Sanloem, welche mir fast noch besser gefiel, besuchte ich dann für weitere 3 Tage. Nach meinem ausgiebigen Aufenthalt in Strandnähe ging es für mich im Anschluss mit dem Zug weiter nach Kampot. Dort fühlte ich mich überraschenderweise unglaublich wohl. Nach 5 Tagen in Kampot und Kep, fuhr ich dann zu meinem letzten Stop nach Phnom Penh. In der Hauptstadt von Kambodscha verbrachte ich 3 Tage. Im Allgemeinen war ich mit meiner Route super zufrieden und ich würde auch im Nachhinein nichts mehr daran ändern.



Siem Reap und der Angkor Wat

Das bekannte UNESCO Weltkulturerbe, der Angkor Wat, ist wohl die berühmteste Sehenswürdigkeit in ganz Kambodscha und auch meiner Meinung nach unbedingt einen Besuch wert. Ich denke es ist aufgrund der enormen Größe der Tempelanlage fast unmöglich alles an einem Tag zu sehen. Wer sich also ganz besonders für dieses Bauwerk interessiert kann sich direkt ein 3 oder 5-tägiges Ticket kaufen und mehrere Besuche einplanen. Ich habe mich für eine geführte Sonnenaufgangstour entschieden, welche ich in meinem Hostel gebucht hatte. Wir wurden früh morgens abgeholt, um die berühmten fünf Lotusblüten-Türme des Angkor Wats bestaunen zu können. Es herrschte wirklich eine magische Stimmung und zu sehen, wie sich die Sonne ihren Weg hoch in den Himmel bahnt war ein ganz besonderer Moment. Zwischen den wissenswerten Erzählungen unseres Tourguides durften wir den Tempel auch selbst erkunden. Zum Zeitpunkt meines Besuches war es sogar wieder erlaubt, das erste Stockwerk zu betreten. Dies war aufgrund der Corona Pandemie leider ein paar Monate lang nicht erlaubt, daher war ich umso mehr dankbar für diese Erfahrung. Neben dem Angkor Wat besuchten wir später auch den Bayon, Ta Keo, Ta Prohm und den Banteay Kdei. Die für mich spannendsten Ruinen habe ich somit an einem Tag gesehen und ich war mehr als zufrieden mit meiner Wahl der Tour. Ich kann den Sonnenaufgang sehr empfehlen und auch der Sonnenuntergang soll scheinbar ein unglaublich schönes Licht auf die Mauern werfen.

In Siem Reap selbst habe ich dann keine weitere Tour gemacht, obwohl es einige Möglichkeiten dazu gibt. Zum Beispiel werden Fahrradtouren durch die Stadt, Bootstouren durch die schwimmenden Dörfer oder auch Kochkurse angeboten. Ich habe stattdessen bei einer Yoga Stunde im Baby Elephant teilgenommen und die wuseligen Märkte in der Stadtmitte erkundet. Letzteres kann ich hauptsächlich abends empfehlen. Es gibt zahlreiche Leckereien, Souvenirs und Bars mit Livemusik.




Battambang

Der kleine Ort Battambang ist relativ leicht in einem einzigen Tag zu entdecken. Er ist hauptsächlich für die tragische Geschichte Kambodschas bekannt, da dort die so genannten “Killingfields” und “Killingcaves” zu sehen sind. Dies sind Orte, an denen eine unfassbare Vielzahl an Menschen von den Roten Khmer getötet wurden.

Normalerweise bin ich immer dafür die Gegend selbst auf eigene Faust zu erkunden, doch hier habe ich mich tatsächlich für eine kleine Gruppentour entscheiden. In diesem Fall macht es auch Sinn, da ich so noch ein bisschen mehr über die grausame, aber dennoch wichtige Geschichte erfahren konnte.

Abends gegen 18 Uhr solltest du unbedingt bei den Killingcaves sein damit du es nicht verpasst, wenn um die 15 Millionen Fledermäuse herausfliegen. Ein wirklich einmaliges Spektakel.




Koh Rong

Die Nachbarinseln Koh Rong und Koh Rong Sanloem sind sehr leicht per Boot vom Hafen in Sihanoukville zu erreichen. Zuerst habe ich 5 Tage auf der größeren von beiden Verbacht und konnte wirklich total entspannen. Das wohl bekannteste Ereignis, das sich jeden Samstag im Nest Bach Club wiederholt, ist das so genannte „Nestival“. Ein kleines Festival am Strand, an dem du sogar bei einer Art Olympiade teilnehmen kannst, um mit deinem Team bei verschiedenen Spielen vielleicht sogar einen Gewinn zu erzielen. Die Party geht bereits Mittags los und Endet erst, wenn die Sonne wieder auf geht. Du kannst also bist in die Morgenstunden tanzen. Wenn du dort Gast bist bekommst du den Eintritt sogar gratis, ansonsten kostet das Ticket um die 5€.

Aber keine Sorge, auch für Partymuffel hat die Insel einiges zu bieten. Beispielsweise kannst du eine Schnorcheltour inklusive BBQ am Strand buchen oder du erkundest die Insel mit dem Fahrrad. Dabei kannst du die schönsten Strände, wie z.B. den Pagoda oder Coconut Beach erkunden. Mit viel Glück kannst du nachts sogar die Biolumineszenz im Meer sehen. Vorsicht nur vor den Sandflöhen am Strand.

Abends war ich immer in einem der Restaurants am Kaoh Touch Beach. Du musst unbedingt das traditionelle Lok Lak probieren. Du kannst dein Fleisch oder eine vegetarische Variation auswählen und bekommst dies mit einer unglaublich leckeren Pfeffersoße, Reis und einem Spiegelei obendrauf serviert. Es hört sich zu einfach an, schmeckt aber wirklich bezaubernd.

Für deine tägliche Ration an Vitaminen wird beim Obst Stand gegenüber dem Easy Mart gesorgt. Hier gibt es neben zahlreichen Shakes auch den weltbesten Obstsalat.



Koh Rong Sanloem

Auf der kleineren Insel Sanloem lässt es sich bestens einfach mal abschalten. Auch hier habe ich meine Nächte wieder im Onederz Hostel verbracht und die Zeit wirklich sehr genossen. Da ich aber auch die anderen Strände entdecken wollte, habe ich mir für einen Tag einen Roller gemietet. Ich will nicht sagen, dass ich es bereut habe, aber die Straßen auf Koh Rong Sanloem bestanden zu diesem Zeitpunkt eigentlich nur aus Schotter. Die Fahrt war also sehr abenteuerlich aber dennoch hat sich die Aussicht vom Leuchtturm und der Besuch vom Lazy Beach, Beach Beach und Sunset Beach zu 100% gelohnt. Natürlich kannst du die Insel auch zu Fuß ablaufen und eine kleine Wanderung planen. Zumindest den Sonnenuntergang am Sunset Beach solltest du dir nicht entgehen lassen.




Kampot & Kep

Der ländliche Ort Kampot hat mich sehr positiv überrascht. In der Innenstadt herrscht abends vor allem im französischen Viertel und allgemein in Flussnähe ein sehr gemütliches Ambiente.

Mein 5-tägiger Aufenthalt wurde aber erst durch mein Hostel namens „High Tide“ zu einem ganz besonderen Erlebnis. Das High Tide bietet nämlich Unterschlupf für rund 50 Hunde. Die Mitarbeiter kümmern sich hier liebevoll um die Tiere, welche von der Straße gerettet wurden. Es ist wirklich schön zu sehen, mit welcher Hingabe die Menschen hier für dieses Projekt brennen. Ich habe mich hier für die Option, in einer Hängematte zu schlafen, entscheiden. Es war wirklich toll so nah an der Natur zu sein und täglich mit einer wunderschönen Aussicht zum Sonnenaufgang aufzuwachen. Aber auch ohne Übernachtung kannst du diesen Ort besuchen und gutes bewirken. Die Hunde freuen sich über jede kleine Streicheleinheit von den Gästen im Café. Bei einem kalten Getränk und Blick auf den Fluss macht das natürlich gleich noch viel mehr Spaß.

Im Preaek Tuek Chhu River kannst du übrigens auch Baden gehen. Wenn du aber ein bisschen mehr Action möchtest, solltest du unbedingt das Arcadia Backpackers Hostel besuchen.


Kampot ist nicht ohne Grund für seinen guten Pfeffer bekannt. In der „La Plantation“ kannst du dich sogar durch eine Pfefferplantage führen lassen. Und das Beste daran: das ganze ist sogar gratis. Dafür habe ich mir im Anschluss noch ein Schokoeis mit Pfeffer gekauft, was für mich ein komplett neues Geschmackserlebnis war. Dennoch kommt es wohl nicht unter meine Lieblings-Eissorten.

Pfeffer Pflanze in Kambodscha

Bei einem Verleih mitten in der Stadt habe ich mir dann für zwei Tage einen Roller gemietet. Ich wollte unbedingt damit in das ca. 45 Minuten entfernte Küstenstädtchen namens Kep fahren. Alleine der Weg dahin war bezaubernd. In Kep selbst gibt es allerdings nicht all zu viel zu sehen. Der lokale Crab Market ist definitiv einen kurzen Besuch wert, selbst wenn man, wie ich, nicht wahnsinnig auf Meeresfrüchte steht. Nach einer Abkühlung im Meer habe ich mir dann noch den Sonnenuntergang am Strand angesehen, bevor ich mich auch schon wieder auf den Rückweg gemacht habe. Ein Tag in Kep reicht also völlig aus.

Den zweiten Tag mit meinem Roller wollte ich natürlich auch noch ausnutzen, weshalb ich den Bakor Nationalpark erkunden wollte. Nach einer langen Fahrt über kurvige Strecken kam ich in der Old Cambodian Village an. Ich habe mich dort ein bisschen umgesehen und die Aussicht genossen. Was ich von diesem Ort halten soll weiß ich ehrlich gesagt nicht so ganz. Zwischen riesigen Hotel Bunkern und alten, verlassenen Tempeln herrscht irgendwie eine seltsame Stimmung. Im Nachhinein würde ich sagen, man kann sich einen Ausflug in den Bakor NP sparen. Allerdings hätte man der Straße auch noch weiter folgen können, um sich z.B. den Popokvil Wasserfall anzusehen. Hier musst du aber die richtige Jahreszeit erwischen, um nicht vor einem fast ausgetrockneten Wasserfall zu stehen.

Falls du deine Reise ungefähr Mitte März planst, solltest du unbedingt das Pepperfest in Kampot ausfindig machen. Es handelt sich dabei um ein kleines Festival etwas ausserhalb der Stadt, bei dem lokale Musiker auftreten. Mir persönlich hat es total Spaß gemacht der Musik der unterschiedlichsten Künstler aus Kambodscha zu lauschen und mir nebenbei noch ein paar Leckereien schmecken zu lassen.

Fluss in Kampot, Kambodscha mit vielen Palmen am Ufer

Phnom Penh

Angekommen in der Hauptstadt Kambodschas war ich im ersten Moment tatsächlich wieder ein bisschen überfordert. Wie in jeder größeren Stadt Südostasiens wimmelt es hier nur so von Menschen, Rollerfahrern, TukTuks und Essensständen auf Rädern. Noch wuseliger, aber definitiv lohnenswert, ist ein Besuch auf einem der lokalen Märkte. Auf dem Central Market, Russian Market und Night Market findest du von frischem Obst und Gemüse bis hin zu bunten Klamotten wirklich alles mögliche. Mir macht es einfach nur Spaß durch die Gänge zu stöbern und vielleicht sogar das ein oder andere Schnäppchen zu finden.

Zum Sonnenuntergang bin ich gerne einfach ans Ufer des Tonle Sap Flusses gegangen. Dies kannst du übrigens perfekt mit dem Besuch vom Night Market in der Preah Sisowath Quay kombinieren. Wenn du deinen Abend noch in einer Bar abrunden möchtest, kann ich dir die Juniper Gin Bar oder die Eclipse Sky Bar empfehlen.


Die Besichtigung des Toul Sleng Museums (Prison 21), sowie des Coeung EK Centers (Killing Fields) darf keinesfalls auf deiner To Do Liste für Phnom Penh fehlen. So traurig und grausam ich die Geschichte Kambodschas auch finde, umso wichtiger ist es doch, sich mit diesem Thema zu befassen. Bei beiden Einrichtungen kannst du dich mit einen Audio Guide in der Sprache deiner Wahl herumführen lassen. Ich kann es dir wirklich nur sehr ans Herz legen einen Tag für diese beiden Museen einzuplanen.



Resümee:

Kambodscha hat sich für mich als definitiv sehenswert entpuppt. Allein schon den Angkor Wat in seiner vollen Pracht zu bestaunen ist ein ganz besonderes Gefühl. Aber auch der Rest des Landes ist vielseitiger als du dir vielleicht vorstellst. In den Städten gibt es einiges an Kultur und Geschichte zu entdecken und ganz im Süden findest du paradiesische Strände und ein entspanntes Inselleben. Hier ist sicher für jeden etwas dabei!

2 Comments


Andreas Zellner
Andreas Zellner
Dec 05, 2024

Hallo Jana, lange nichts mehr von dir gehört,Danke für die tollen Reiseberichte und Fotos.

Gruß aus der Heimat Andi

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Jana Müller
Jana Müller
Dec 11, 2024
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Hallo Andi, danke dir, freut mich wenn es dir gefällt. Grüße zurück! 😊

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